Endlich hat es wieder aufgehört zu regnen .Es ist wundervoll wenn die Sonne wieder unsere Haut erwärmt. Bei der morgentlichen Trainingseinheit stehe ich oft mit meinem Gesicht zur Sonne und genieße diesen Augenblick.
Nach der Einheit am Vormittag haben wir nun nach 6 Trainingstagen auch wieder mal einen freien Tag. Die Ausbildung geht Tag für Tag weiter , sehr interessant wenn man diese Elemente und Energiepunkte in der Form berücksichtigt. Die Verwurzlung übt und das stille Qi praktiziert. Das ganze sieht von dieser Perspektive ganz anders aus.
Nach dem wir fertig waren durfte jeder machen was er wollte. Ein Teil der Schüler blieben in der Akademie der andere Teil wollte in die Stadt Sanya fahren. Ich entschied mich natürlich für die Stadt. Bevor wir aber los fuhren mussten wir uns bei der für unseren Ort zuständigen Polizeistation abmelden und ihnen mitteilen wohin wir wollten. Die totale Kontrolle, denn die melden es wiederum nach Sanya. Keine Ahnung warum.
Als wir in der Stadt ankamen mussten wir zuerst zur Bank. Ohne Moos nichts los ist doch klar. Dann ging unsere Erkundung der Stadt auch schon los. Wir gingen von einem Eck zum anderen, von einem Kaufhaus ins andere. Komisch aber die Kaufhäuser waren fast alle leer . Wir haben sozusagen geschlossene Gesellschaft. Der Einkauf ist hier mal wieder typisch für China. Wenn man sich für etwas interessiert sagt man es der Dame vor Ort. Die nimmt das Produkt welches man kaufen will und legt es beiseite. Danach bekommt man eine Quittung mit dem Preis und dem Produkt drauf und man darf zu einer Zentral liegenden Kasse am anderen Ende vom Kaufhaus gehen. Dort zahlt man seinen Einkauf und es wird dreimal abgestempelt man bekommt einen Bon und geht wieder zurück. Danach gibt man diese Zettelwirtschaft ab. Erst dann bekommt man seine Ware und eine Kopie vom Bon mit, und kann gehen. Also nichts mit rein und raus wie bei uns in Deutschland .Es dauert eine Ewigkeit bis man das hat was man eigentlich will. Ich fragte sogar ganz höflich bei der Dame ob sie noch einen Gesichtsscan von mir wollen. Sie verneinte es lächelnd aber ganz höflich.
Nachdem wir die acht Stockwerke des "Acht Schätze "Kaufhauses abgelaufen sind gingen wir schon wieder auf die Turbulente Straße. Also hier muß man sehr vorsichtig sein, auch wenn du grün hast oder einen Zebrastreifen überquerst ist hier Achtsamkeit geboten. Denen ist es eigentlich egal ob du grün hast die fahren einfach weiter, hupen dich an zeigen dir einen Vogel, schreien aus dem Fenster und fahren dich wenn es von Nöten ist sehr dicht an. Ich blick hier nicht mehr durch. Nach dem ich dieses durcheinander von der anderen Seite so etwa 15 Minuten beobachtet habe wusste ich auch schon die Taktik. Die Devise ist laufen wie beim Slalom. Naja so wird es wohl in Sanya gemacht.
Langsam wurde es dunkel. Das Naturschauspiel wie gerade die Sonne an der Küste unter geht und die lebhafte Stadt noch Lebendiger wird ist genial. Überall bunte Lichter, Musik, der Duft nach Essen, tanzende Menschen auf der Straße, Geschäfte die bis Mitternacht offen haben. Wir wurden mit dem Fotographieren nicht mehr fertig. Unser Weg zu unserem Hotel ging schleppend voran. Ja da war doch etwas, genau Hotel? Wir haben noch gar kein Zimmer. Marco ganz lässig: "dann schlafen wir halt am Strand". Naja das muss jetzt wirklich nicht sein. Wir gingen zur nächsten Pension die von außen wie ein Restaurant aussah. Es war tatsächlich eine Pension die Nacht für 8 Euro. Dem entsprechend sah auch das Zimmer aus. Gehen wir hier lieber nicht ins Detail denke der Strand wäre die bessere Option gewesen.
Nach dem ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte war ich am nächsten Tag Hundemüde. Wir packten zusammen und gingen die letzten paar Stunden an den Strand um nochmal zu entspannen und das Meer genießen. Die Zeit verging leider viel zu schnell und unsere Gedanken gingen zum nächsten Trainingstag. Als wir zurück waren viel ich wie ein Stein ins Bett. Dieser Ausflug hätte eigentlich Erholung bringen sollen, es war so wie es ist. Keine Erholung aber dafür jede Menge neue Erfahrungen. Sanya die Stadt der Touristen.